Kreativität ist etwas ganz intimes.
Jeder gibt ein kleines Stück von sich preis.

Meine Geschichte - Ein klarer Weg mit Umwegen

Schon früh war klar, dass ich kreativ veranlagt bin. Schon als Kind habe ich die Welt anders wahrgenommen und suchte immer nach unkonventionellen Wegen, Aufgaben zu lösen. Hausaufgaben in der üblichen Reihenfolge zu erledigen? Für mich undenkbar.

Von außen hörte ich oft Sätze wie: „Lerne etwas Vernünftiges.“ oder „Geh in die Wirtschaft, dort verdienst du gut.“ Doch mir war das nie besonders wichtig. Seit meiner Jugend wollte ich frei und selbstbestimmt leben. Solange ich ein Dach über dem Kopf habe und Essen auf dem Tisch steht, reicht mir das. Freies Denken und Entfaltung sind für mich viel bedeutender. Ich Gehörte zur Fraktion Eskapismus. Ich verlor mich nur allzu gerne in den fantastischen Welten von Videospielen, damit ich dort in eine Rolle schlüpfen konnte, die mir mehr zusagte.

Leider schränkten mich mein Hauptschulabschluss und die Meinung anderer lange ein. Machte mit ach und Krach 2012 meinen Abschluss als Kaufmännischer Assistent für Wirtschaftsinformatik. In den zwei Jahren entdeckte ich die ersten professionellen Schnittprogramme für mich, mit denen es sogar möglich war kleine Motion Graphic Animationen (Keyframe-Animationen) zu erstellen. Außerdem waren Let’s Plays in der Zeit gerade sehr im Kommen. Woran ich mich ebenfalls versuchte. Machte Grafiken (damals noch mit GIMP) fertig und animierte diese dann, was dann zu den Intros einiger Projekte wurden. Aber auch so animierte ich gerne irgendwelche Grafiken zu Liedern, die ich gerne gehört habe. Es war das Gefühl von kreativer Entfaltung was mich immer wieder antrieb.

Trotz des relativ schlechtem Abschluss und den schlechten Fähigkeiten im Zeichnen, habe ich es geschafft, 2014 einen Platz an der Fachoberschule für Gestaltung in Oldenburg zu ergattern. Umgeben von kreativen Köpfen fühlte ich mich zum ersten Mal richtig aufgenommen und verstanden. Die ersten Monate waren hart, aufgrund der fehlenden Fähigkeiten waren die Noten schlecht, das Feedback eher betrübend, aber ich habe weitergemacht, damit ich mit den anderen mithalten kann.

Diese Erfahrung stärkte meinen Entschluss, meinen Weg weiterzugehen, und führte mich schließlich zu einem Mediendesign Studium an der Ostfalia in Salzgitter. Es war ein perfekter Rundumschlag in allen Bereich des Mediendesigns. Von Printdesign, zu Grafikdesign, über Fotografie und Animation war alles dabei. Ich konnte endlich das Wissen, was ich mir über Jahre hinweg selbst angeeignet hatte, professionalisieren. Doch nach dem Abschluss musste ich feststellen, dass kreative Jobs in Agenturen oft nicht so frei sind, wie ich es mir erhofft hatte. Die Realität holte mich ein und ich nahm fachfremde Jobs an, um meinen Lebensunterhalt zu sichern. Doch der Wunsch nach Selbstbestimmung und Freiheit, den ich seit meiner Jugend in mir Trug, wuchs immer mehr.

Nach zwei Jahren als Servicemitarbeiter in einem Copyshop, wo ich erstmals nah an meinem Fach arbeiten konnte, entschied ich mich, meinen Traum endlich zu verwirklichen. Anfang 2024 machte ich mich selbstständig und begann das Leben zu führen, von dem ich immer geträumt hatte.